Der zweite Teil führt nach China, wo die beunruhigende Zunahme von Sandstürmen zu Problemen für die Landwirtschaft führt.
In China transportieren die stürmischen Winde des Wintermonsuns riesige Sandmassen aus den Wüstengebieten der
Gobi und der Inneren Mongolei durch das Land. Die Desertifikation ist hier ein altbekanntes Problem, aber die zunehmende Häufung der aus dem Norden bis nach Peking vordringenden Sandstürme ist beunruhigend.
Im März 2004 widmete sich in Seoul eine internationale Konferenz unter der Ägide der UNO diesem Phänomen, das sich auch in Korea, Japan und sogar in den USA auswirkt und das durch die Klimaveränderungen zugenommen hat. Im Rahmen des "Dragon"-Programms nutzen europäische und chinesische Wissenschaftler gemeinsam die Daten des europäischen Umweltsatelliten Envisat für die Erforschung von Umwelt- und Klimaproblemen.
Professor Bob Su leitet am Internationalen Institut für Erdbeobachtung in den Niederlanden die Auswertung und Analyse der Daten. In China scheinen sich die düstersten lokalen Vorhersageszenarien der Klimatologen zu bewahrheiten: Anstieg der Durchschnittstemperaturen auf den tibetanischen Hochebenen im Westen, Rückgang der Niederschläge und Versteppung im Norden, Zunahme der Stärke und Häufigkeit von Sandstürmen. Das einzige Mittel, dem Vordringen des Sandes Einhalt zu gebieten, scheint ein mit Bäumen bepflanzter Grüngürtel von rund 4.000 Quadratkilometern zu sein. In ganz Nordchina haben die Behörden umfangreiche Aufforstungsprogramme in Angriff genommen. Ob diese Maßnahme allein ausreicht, ist allerdings fraglich. Zu den fortschreitenden globalen Klimaveränderungen kommt die mancherorts nicht mehr kontrollierbare massive industrielle Umweltverschmutzung hinzu.
Schon heute kann China seine Landbevölkerung nicht mehr ernähren. 200 Millionen Menschen sind bereits auf der Suche nach Arbeit in die Städte umgesiedelt. Weitere 400 Millionen werden ihnen voraussichtlich in den nächsten