"Höflich, charmant, sehr gepflegt" - so beschrieben diejenigen Jack Unterweger, die ihm Anfang der neunziger Jahre begegneten. Als "Knastpoet" feierte ihn die Wiener Schickeria, die sich nahezu geschlossen für seine vorzeitige Entlassung aus lebenslanger Haft eingesetzt hatte. Mindestens einmal hatte Unterweger zu diesem Zeitpunkt bereits gemordet. Doch seine Strafe, so die einhellige Meinung, war verbüßt. Im Gefängnis begann er zu schreiben, gab Lesungen, inszenierte Theaterstücke. Jack Unterweger schien resozialisiert. In Freiheit avancierte der Frauenmörder zum Liebling der Kulturszene. Der "wilde, vorbestrafte Künstler" begeisterte sein Publikum. Er reiste durch das Land - ein Schriftsteller, Regisseur und Reporter, im weißen Anzug mit roter Blüte im Knopfloch und einem Schäferhund an seiner Seite. Er recherchierte für TV-Sender im Rotlichtmilieu, gab Autogrammstunden und war gern gesehener Gast in Talkshows. Und ermordete fast im Wochenrhythmus Prostituierte. Weitere Fälle: Frank Gust, der sogenannte "Rhein-Ruhr-Ripper", ermordete zwischen 1994 und 1998 vier Frauen auf bestialische Art und Weise.
-Natascha Kampusch ist acht Jahre lang den perversen Fantasien von Wolfgang Priklopil ausgesetzt. -In der Oberwelt der biedere Herr Ingenieur, sucht Josef Fritzl in seiner akribisch konstruierten Unterwelt den Machtkick über Leben und Tod anderer Menschen. Im österreichischen Amstetten kerkert er hinter einer 300 Kilo schweren Metalltür seine eigene Tochter ein, vergewaltigt sie 8516 Tage lang und zeugt sieben Kinder mit ihr.
Das Böse liegt oft so nah - SPIEGEL TV dokumentiert Fälle von Serienmördern, perversen Entführern und Eltern, die ihre Kinder misshandeln und quälen. Psychiater und Gutachter erklären, warum und wie Menschen zu Bestien werden. Zu Wort kommen neben Gerichtsgutachtern und forensischen Psychiatern, namhafte Experten wie die österreichische Fritzl-Gutachterin Dr. Heidi Kastner und Prof. Hans-Ludwig Kröber von der Berliner Charite, u. a. SPIEGEL-Gerichtsreporterin Gisela Friedrichsen der pensionierte Richter Gerhard Schaberg, der die Eltern der verhungerten Jessica verurteilte der Gefängnisarzt Joe Bausch, der in der JVA Werl als Mediziner arbeitet und aus dem WDR-Tatort bekannt ist, sowie Krimiautorin Thea Dorn, die sich aufgrund ihres Berufes intensiv mit der Faszination des Grauens beschäftigen.