September 1870. Vier Uhr früh. Im Schutze der Dunkelheit überqueren deutsche Truppen die Maas. Die ganze Nacht haben Pioniere heimlich eine Pontonbrücke gebaut. Es gilt, die französische Zweite Armee, die sich auf einen Ruhetag freut, zu überrumpeln. Ziel des Angriffs: Der kleine Ort Bazeilles in den Ardennen. Bazeilles scheint zu schlafen, doch die Franzosen sind gewarnt. Überall in den Häusern liegen Scharfschützen, Elitesoldaten der französischen Kolonialtruppen. Bis zur letzten Patrone sollen sie die Stadt verteidigen, denn wenn Bazeilles fällt, sitzt die französische Hauptstreitmacht, die sich wenige Kilometer nordwestlich in Sedan verschanzt hat, in der Falle - von Süden, Westen und Osten eingekesselt von zwei deutschen Armeen, im Norden nur die belgische Grenze. Um fünf Uhr früh beginnt der Kampf um die kleine Stadt. Von allen Seiten, vor allem aus den Fenstern der oberen Stockwerke werden die vorrückenden deutschen Soldaten beschossen. Eine klare Frontlinie gibt es nicht. Bald ist es ein Kampf Straße um Straße, Haus um Haus. Einwohner beginnen sich an den Kämpfen zu beteiligen. Rücksichtslos gehen die Deutschen vor und erschießen in ihrer Erbitterung diejenigen Zivilisten, die mit Gewehr angetroffen werden. Bazeilles erlebt ein Massaker. Es ergeht der Befehl, die Wohnhäuser anzuzünden. Stunden später ist Bazeilles nur noch ein rauchendes Trümmerfeld. Während der Straßenkampf in Bazeilles noch tobt, geht die Schlacht an anderen Orten erst richtig los. Mit starkem Artilleriefeuer von allen Seiten wird die Stadt Sedan, in der sich der Hauptteil der französischen Armee verschanzt hat, unter Beschuss genommen. Die deutsche Armee, ausgerüstet mit über 400 modernen Gussstahlkanonen der Firma Krupp, spielt hier ihre ganze Überlegenheit aus. Die mit Aufschlagzündern versehenen Geschosse explodieren beim Auftreffen und lösen Panik unter den Franzosen aus. Bei dem Versuch, zu fliehen, verkeilen sich Flüchtlingswagen und Kanone
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Jan N. Lorenzen | Writer | ||
Hannes Schuler | Director |