20. Mai 1631: Vor Magdeburg lagert das kaiserlich-katholische Heer unter Graf Johann T. von Tilly und seinem Reitergeneral Gottfried Heinrich Graf zu Pappenheim. Für die Bevölkerung bahnt sich eine Katastrophe an, die sich in das Gedächtnis Europas einbrennen sollte und die bis zum ersten Weltkrieg als das Symbol für die Schrecken des Krieges schlechthin galt. Die "Magdeburger Braut" ist bis zum Ersticken umarmt. Den etwa 30.000 Menschen, die in der Stadt eingeschlossen sind, steht ein etwa gleich großes Heer gegenüber: Söldner aus allen Ländern Europas, die seit Jahren nichts anderes mehr kennen, als den Krieg. Sie sind nicht aus Überzeugung oder Frömmigkeit in diesen Glaubenskrieg gezogen, sondern um "Beute zu machen". Den Söldnerheeren folgt ein riesiger Tross - die Frauen und Kinder der Soldaten sowie zahlreiche Händler und Handwerker - und sie alle müssen sich aus der Umgebung versorgen. "Der Krieg ernährt den Krieg" heißt die Regel. Zahlen die besetzten Gebiete keine Kontribution, werden sie zur Plünderung freigegeben. Zurück bleiben zerstörte Landschaften, abgebrannte Höfe und Dörfer. Als Pappenheim in den frühen Morgenstunden dieses 20. Mai losstürmt, stößt er auf erbitterten Widerstand der Magdeburger Bürgerschaft. Einige gießen siedendes Wasser aus den Fenstern in die engen Gassen, andere schießen aus Kellern auf die eindringenden Feinde. Viele Angreifer erliegen dem Steinhagel der wütenden Bevölkerung. Pappenheim - aufgrund seiner vielen Narben auch Schrammenhans genannt - verliert 1000 Mann. Durch den Häuserkampf mit den Zivilisten erbittert, stürmen die kaiserlichen Soldaten die Häuser und metzeln die Zivilisten nieder. Tillys Soldaten laufen Amok und legen Magdeburg in Schutt und Asche. Sie werfen brennende Fackeln durch die Fenster. Bald geht die ganze Stadt in Flammen auf. Tilly zeigt sich davon nicht beeindruckt und erwidert auf das Flehen katholischer Offiziere, die Gräuel zu stoppen nur knapp: "D
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Anne Roerkohl | Writer | ||
Hannes Schuler | Director |