Die Landschaft, die Kieling im ersten Teil seiner Reise durchquert, wird geprägt vom Abwechslungsreichtum der Wiesen und Wälder, den teils schroffen Schiefergebirgen und ihrer großen landschaftlichen Schönheit.
Andreas Kieling hat mit dem kalten Wetter zu kämpfen, das hier Anfang Mai noch herrscht. Entschädigt wird er durch die Begegnungen mit einer besonderen Natur und ihren Bewohnern, die die eine oder andere Überraschung für Kieling bereit halten. Nachdem die innerdeutsche Grenze 1989 gefallen war, fassten die Naturschützer der Region sofort einen kühnen Plan: Der gesamte Grenzstreifen vom tschechischen Dreiländereck bis hinauf zur Ostsee sollte zum Naturschutzgebiet erklärt werden. Mit über 1.400 Kilometern wäre dies das längste Naturschutzgebiet Europas geworden. Leider ließ sich der Plan nicht vollständig in die Tat umsetzen. Die Naturschützer kauften viele Gebiete, die nach der Wende dem deutschen Staat gehörten. Aber natürlich hatten auch viele ehemalige Grundstücksbesitzer ein Anrecht darauf, ihr Land zurück zu kaufen, und Verkehrswege mussten zwischen Ost und West gebaut werden, die die Grenze zwangsläufig unterbrochen hatten. So stehen heute fast 80 Prozent des ehemaligen Grenzstreifens unter Naturschutz. Das «Grüne Band» ist deshalb eher eine «Grüne Kette» von Naturschutzgebieten, aber immer noch ein großer Erfolg für den Naturschutz. Diese Gebiete geben Andreas Kielings Weg vor und leiten ihn vom Süden in den Norden der Republik. Hier entdeckt er die Schätze der Natur, und hier trifft er Menschen, die ihm von ihrer Geschichte mit der ehemaligen Grenze erzählen.
(arte.tv)