Was macht Neuschwanstein so einmalig, dass es Touristen aus aller Welt in einem Atemzug nennen mit den Pyramiden in Ägypten, dem Eiffelturm oder der Freiheitsstatue in New York? Gertraud Dinzinger versucht in ihrem Film, diesem Mythos auf die Spur zu kommen. Das Schloss Neuschwanstein ist nur ein Teil des romantischen Gesamtkunstwerks, das Ludwig II. gebaut, inszeniert und gelebt hat. Seine einsame Burg ist untrennbar verbunden mit der grandiosen Alpenkulisse, dem lieblichen Schwansee, dem heiteren Schloss Hohenschwangau und dem bayrisch-bodenständigen Kulturland rund um die Stadt Füssen. Heute wird Ludwig II. bewundert als einer, der seine Träume in die Tat umsetzte und sich treu blieb bis in den Tod. Bei seiner Entmachtung im Schlafzimmer von Neuschwanstein flüsterte er seinem Kammerdiener zu "Bewahren Sie diese Räume als Heiligtum, lassen Sie es nicht profanieren von Neugierigen!". Bereits sieben Wochen nach seinem Tod wurde das Schloss zur Besichtigung freigegeben. Heute besuchen es 3.000 Touristen täglich. Der gebaute Traum des Märchenkönigs ist die perfekte Verschmelzung von Natur und Kunst. Sagen und Märchen auf den Wandbildern entführen ins Reich der Fantasie, während plötzliche Wetterwechsel am Rand des Hochgebirges dramatische Stimmungswechsel in der Natur erzeugen. Für Ludwig II. war das fahle Felsenschloss mit Zaubergarten und Tropfsteinhöhle, Thronsaal und Himmelbett weit mehr als romantische Spielerei. Für ihn war es absolut "notwendig, sich solche Paradiese zu schaffen, solche poetischen Zufluchtsorte, wo man auf einige Zeit die schauderhafte Zeit, in der wir leben, vergessen kann".
Name | Type | Role | |
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Gertraud Dinzinger | Writer |