Historisch betrachtet ist das Rheinland schlicht der jüngere Bruder Westfalens. Das Bewusstsein vom Rheinland als eine Region reifte relativ spät, erst im 18. Jahrhundert. Zu dieser Zeit entstanden die ersten literarischen Beschreibungen des Rheins, seiner Schönheit und seiner natürlichen Kraft. Im 19. Jahrhundert dann entdeckten die "Anrheiner" ihre gemeinsame Geschichte, die nicht zuletzt auf dem Stolz basiert, dass ja sogar schon die Römer die Gegend hier als besonders schön für sich entdeckt hatten. Natürlich bleibt unstrittig, dass auch Trier und Koblenz zum Rheinland gehören, wie auch alle anderen Städte bis zum Beginn der damaligen bayrischen Rheinpfalz. Doch die nach dem Zweiten Weltkrieg von den Alliierten beschlossene Trennung der "Nordrhein"- und "Südrhein"-Provinzen hat in mehr als sechs Jahrzehnten tatsächlich zu neuen Identitäten geführt. Mit dem Rheinland verbinden die Menschen heute zuerst und im engeren Sinne den Rhein in NRW - Bonn, Köln, Düsseldorf und danach die weiten Landstriche am Niederrhein bis hin zur holländischen Grenze.